Als begeisterte LEGO-Sammler bzw. Investoren kommt ihr irgendwann an einen Punkt, an dem ein Set hoffentlich eure gewünschte Wertentwicklung erreicht hat und ihr das Set nun verkaufen möchtet (oder ihr müsst LEGO Sets verkaufen um den nötigen Platz für den Nachwuchs zu schaffen). In unserem heutigen Artikel möchten wir euch einmal die gängigsten Verkaufsplattformen im Detail vorstellen auf welchen ihr euer LEGO (u.a. auch gebrauchtes LEGO!) verkaufen könnt und diese vergleichen, damit ihr für euren nächsten Verkauf eines LEGO-Sets die ideale Plattform finden könnt. In diesem Sinne werden wir uns zum einen allgemeine Marktplätze wie Amazon, eBay, eBay Kleinanzeigen und den Facebook Marketplace anschauen und zum anderen einen Blick auf LEGO spezifische Marktplätze wie Bricklink, Brickowl und Brickscout werfen.
Allgemeine Marktplätze zum Verkauf von LEGO
Schauen wir uns zunächst einmal die beliebtesten allgemeinen Marktplätze an, also Verkaufsplattformen, die sich nicht ausschließlich nur auf LEGO konzentrieren, sondern auch unzählige andere Produkte anbieten.
Amazon
Einer der bekanntesten Online-Marktplätze ist der E-Commerce Riese Amazon. Schauen wir uns einmal an, was ihr bei einem Verkauf eurer LEGO-Sets auf Amazon beachten müsst und mit welchen Gebühren ihr rechnen müsst. Möchtet ihr ein LEGO-Set auf Amazon verkaufen, zahlt ihr zunächst eine Gebühr von 0,99€ pro verkauftem Artikel. Solltet ihr eine größere Menge an LEGO-Sets auf Amazon verkaufen, könnt ihr alternativ ein Abo in Höhe von 39,00€ pro Monat buchen, sodass die Gebühren von 0,99€ je verkauftem Artikel entfallen, was sich bereits ab mindestens 39 verkauften Artikeln im Monat lohnt. Zusätzlich zu den genannten Gebühren fallen in der Kategorie Spielwaren noch weitere 15% des Verkaufspreises an Gebühren an, mindestens aber 0,30€. Darüber hinaus können weitere Kosten für den Versand anfallen, sofern ihr den Versand durch Amazon abwickeln lassen möchtet. Somit ist der Verkauf über Amazon im Vergleich zum Verkauf über andere Plattformen teurer, jedoch könnt ihr von der großen Anzahl monatlicher Amazon-Kunden profitieren. Der Verkauf über Amazon lohnt sich auf Grund der hohen Gebühren vor allem für LEGO-Sets, welche bereits EOL sind, und eine starke Wertsteigerung zurückgelegt haben. Amazon eignet sich vor Allem am Besten dazu, LEGO Sets OVP verkaufen zu wollen.
eBay
Werfen wir nun einen Blick auf die allgemeinbekannte Verkaufsplattform eBay. Auf eBay haben sowohl Privatverkäufer als auch gewerbliche Händler die Möglichkeit ihre neuen und gebrauchten Produkte zum Verkauf anzubieten. Möchtet ihr ein Produkt auf eBay verkaufen, habt ihr entweder die Möglichkeit das Produkt zu einem Festpreis anzubieten, als auch die Produkte als Auktion zu verkaufen, bei denen die potenziellen Käufer auf eure Produkte bieten können. Während eBay mit einer automatischen Verkaufsabwicklung glänzen kann, sodass ihr mit den Kunden nicht in Kontakt treten müsst, fallen auf der Plattform relativ hohe Gebühren an. So verlangt eBay bei gewerblichen Verkäufen unter 990,00€ 11% variable Verkaufsprovision zuzüglich einer fixen Verkaufsprovision von 0,35€. Zusätzlich müsst ihr Angebotsgebühren für die Erstellung eines Angebots einkalkulieren. So zahlt ihr für das Erstellen eines Festpreisangebotes weitere 0,35€ und bei einem Auktionsangebot 0,50€.
Falls ihr gerade erst damit beginnt euch einen eBay Shop aufzubauen, solltet ihr einen Blick auf das kostenfreie eBay Durchstarterprogramm werfen. Hier erhaltet ihr neben einer inkludierten sechsmonatigen Beratung durch einen persönlichen Ansprechpartner des eBay Durchstarterprogramms auch einen kostenlosen eBay-Premium-Kundenservice für denselben Zeitraum. Zudem fallen für die ersten drei Monate keine Verkaufsprovisionen an und ihr erhaltet für sechs Monate einen kostenlosen eBay-Premiumshop. Dies kann sich vor Allem lohnen beim LEGO Ideas und LEGO Technic verkaufen – hier die Verkaufsgebühren einzusparen lohnt sich bei den hohen Setpreisen nämlich direkt mehrfach.
eBay Kleinanzeigen
Schauen wir uns als nächstes die eBay Kleinanzeigen Plattform näher an. Diese gebührenfreie Verkaufsplattform eignet sich vor allen Dingen für regionale An- und Verkäufe. Während auf der kostenpflichtigen eBay Plattform die Verkaufsabwicklung automatisiert abläuft, seid ihr auf eBay Kleinanzeigen selbst hierfür verantwortlich. Das bedeutet, dass euch die Kunden über eine Nachrichtenfunktion kontaktieren können und ihr im Anschluss daran selbständig für Verhandlungen, Zahlungs- und Versandabwicklung zuständig seid, welches deutlich zeitaufwendiger ist als ein automatisierter Verkauf via eBay, bei dem ihr die Ware im Anschluss nur noch versenden müsst. Möchtet ihr mehr als fünfzig Anzeigen innerhalb von 30 Tagen auf eBay Kleinanzeigen online stellen, so zahlt ihr ab der 51. Anzeige eine Gebühr von 0,95€ je Anzeige. Egal ob ihr von LEGO komplette Sets verkaufen wollt oder aufgebaute LEGO Sets verkaufen – für beides eignet sich eBay Kleinanzeigen ganz hervorragend.
Facebook Marketplace
Ähnlich, wie auch ebay Kleinanzeigen, ist auch der Facebook Marketplace eine eher regionale Verkaufsplattform. Der Facebook Marketplace ist primär für Privatverkäufer ausgelegt, sodass es für gewerbliche Verkäufer hier schwierig sein kann den rechtlichen Voraussetzungen, wie beispielsweise den Informationspflichten des Fernabsatzhandels, nachzukommen. Zudem seid ihr als Verkäufer auf dem Facebook Marketplace, ähnlich wie bei eBay Kleinanzeigen, selbstständig für die Verkaufsabwicklung verantwortlich. Trotz der genannten Nachteile kann ein Verkauf über den Facebook Marketplace durchaus attraktiv sein. So fallen bei einem Verkauf keine Gebühren an, ihr profitiert von der großen Anzahl aktiver Facebook-Nutzer und erreicht dabei auch frischgewordene Eltern an die ihr auch die einen oder anderen LEGO Friends Sets verkaufen könnt.
LEGO-Marktplätze
Betrachten wir als nächstes die Marktplätze, auf denen exklusiv LEGO verkauft wird, nämlich Bricklink, Brickowl und Brickscout.
Bricklink
Bricklink ist einer der größten weltweiten Marktplätze für neue und gebrauchte Sets/Einzelsteine. Seit 2019 gehört die Bricklink-Plattform offiziell zur LEGO-Group, nachdem die LEGO-Group die Plattform von der dänischen Holding NXMH erwarb. Im Vergleich zu den anderen Marktplätzen sind die Gebühren auf Bricklink verhältnismäßig gering. Für Verkäufe, welche unter 500,00 Dollar liegen, zahlt ihr auf Bricklink 3% Verkaufsgebühren. Solltet ihr ein LEGO-Set für mehr als 500,00 Dollar verkaufen fallen Gebühren in Höhe von 5% an. Möchtet ihr Paypal als beliebteste Zahlungsmethode in eurem Bricklink-Shop anbieten fallen zusätzliche 2,49% an variablen Kosten sowie 0,35€ an fixen Kosten für Verkäufe via Paypal an. Um Einzelsteine und Sets auf Bricklink zu verkaufen, müsst ihr zunächst ein normales Kundenkonto erstellen und einen Einkauf tätigen. Habt ihr über euer Kundenkonto einen Einkauf getätigt und mindestens eine positive Bewertung für euren Einkauf erhalten, könnt ihr euer Bricklink-Konto zu einem Verkäuferkonto upgraden.
Brickowl
Schauen wir uns nun noch zwei kleinere, aber trotzdem erwähnenswerte, LEGO spezifische Marktplätze an. Zum einen gibt es die 2013 gegründete Verkaufsplattform Brickowl. Auf Brickowl habt ihr die Möglichkeit sowohl Einzelsteine, Minifiguren als auch LEGO-Sets zu verkaufen. Für einen Verkauf in eurem Brickowl-Shop zahlt ihr 2,5% Verkaufsprovision auf den Gesamtbetrag der Bestellung abzüglich der Steuern und der Versandkosten. Die Abrechnung der Provision wird euch hier zu jedem Monatsanfang in Rechnung gestellt, sofern der Provisionsbetrag mindestens 5,00€ beträgt. Auch wenn die Brickowl-Plattform im Vergleich zu Bricklink deutlich kleiner ist, ist gerade die geringe Verkaufsprovision einen Blick auf die Plattform wert.
Brickscout
Der letzte, kleinere Marktplatz, den wir uns in diesem Artikel anschauen möchten, ist der 2016 gegründete weltweit aktive Brickscout Marktplatz. Auf Brickscout habt ihr die Möglichkeit sowohl Minifiguren als auch Einzelsteine, komplette Sets und Zubehör zu verkaufen. Auch auf Brickscout könnt ihr von den niedrigen Verkaufsgebühren in Höhe von 3% des Umsatzumsatzes profitieren.
Schauen wir uns im letzten Abschnitt dieses Artikels noch einmal die verschiedenen Verkaufsplattformen im direkten Vergleich an.
Der große Vergleich
Verkaufsplattform | Zielgruppe | Nutzerzahl | Preisniveau | Gebühren |
Amazon | Verschiedene Interessensgebiete | Sehr hoch | Hoch | 0,99€ Verkaufs-provision je verkauftem Artikel oder Abo für 39,00€ je Monat
Zusätzlich 15% Verkaufsgebühr, mindestens 0,30€ |
eBay | Verschiedene Interessensgebiete | Sehr hoch | Hoch | Verkaufsprovision von 11% + 0,35€ für Produkte unter 990,00€
Zzgl. Kosten für Angebotserstellung in Höhe von 0,35€ je Festpreisangebot und 0,50€ je Auktionsangebot |
eBay Kleinanzeigen | Verschiedene Interessensgebiete | Hoch, eher regional | Mittelmäßig bis hoch | Entfallen
Erst ab 51. Anzeige in 30 Tagen |
Facebook Marketplace | Verschiedene Interessensgebiete | Hoch, eher regional | Mittelmäßig bis hoch | Entfallen |
Bricklink | LEGO-Interessierte | Mittelmäßig | Mittelmäßig | Unter 500,00€ Umsatz 3%
Über 500,00€ Umsatz 5%
Ggf. zzgl. Paypalgebühren in Höhe von 2,49% + 0,35€ |
Brickowl | LEGO-Interessierte | Niedrig | Mittelmäßig | 2,5% des Umsatzes |
Brickscout | LEGO-Interessierte | Niedrig | Mittelmäßig | 3% des Umsatzes |
Persönliche Meinung: Wir vom myBrickDepot Team verkaufen jeder auf unterschiedlichen Plattformen – der Großteil ist jedoch auf eBay und eBay Kleinanzeigen aktiv.
Was ist eure bevorzugte Verkaufsplattform für LEGO-Sets – und würdet ihr trotz Platzmangel euer LEGO verkaufen oder behalten? Schreibt es uns doch in die Kommentare.
Einen ähnlichen Artikel haben wir bereits zum Thema LEGO Ankauf geschrieben – darin werden diverse Anbieter vorgestellt, die euch gebrauchte LEGO Sets und Steine abkaufen für einen fairen Preis. Schaut doch mal vorbei:
